Creux de Van
Reisen

Auf den Spuren des Absinth – der Creux du Van in der Schweiz

Wisst ihr eigentlich, wo der Absinth her kommt? Nein? Tja, ich war da auch absolut unwissend. Aber eine Wanderung in der Schweiz hat dieses Thema nun ausführlich beleuchtet. Die Rede ist vom »Creux de Van« in der Val de Travers. Der Herbst ist für mich einfach DIE Jahreszeit zum wandern! Da meine Schwester in der Schweiz lebt, verschlägt es mich wandertechnisch mind. einmal im Jahr dorthin. Dieses Mal in eine entlegene Ecke der westlichen Schweiz – wir begaben uns auf die Spuren des Absinth. Dazu sind wir Richtung der französischen Grenze (absolutes Niemandsland kann ich euch sagen, extrem trostlos) mit dem Zug von Basel nach Noiraigue gefahren.

Creux du Van
der Bahnhof in Noiraigue

Den Bahnhof gibt es schon seit 1891 und ihr findet dort einen kleinen Hofladen und eine Touri-Information (mit kostenlose Toiletten). Die Spezialität der Region errät man spätestens im Laden. Denn die Regale stehen voller Absinth!

Creux du Van
Spezialität der Region – Absinth

Die hochprozentige Spirituose (45-80% Vol.), hergestellt aus Wermut, Fenchel und Anis, ist auch unter dem Namen »Grüne Fee« bekannt und war früher verboten. Schon im 18. Jahrhundert hat man diese hier (zuerst als Heilmittel) im »Val de Travers« hergestellt. Populär wurde das Getränk aber erst im 19. Jahrhundert in Frankreich durch die damaligen bekannten Intellektuellen wie Charles Baudelaire, Oscar Wilde, Ernest Hemingway, Paul Gauguin, Vincent van Gogh oder Henri de Toulouse-Lautrec. Irgendwann bekam der Absinth den Ruf über die Maßen gesundheitsschädlich zu sein und wurde von diversen Staaten deshalb verboten. Das konnte moderne Wissenschaft aber widerlegen und seit einigen Jahren ist die Herstellung und der Verkauf von Absinth wieder legal.

Creux du Van

Und in eben diesem schönen Tal, dem »Val de Travers«, in dem alles begann, gibt es einen tollen Rundwanderweg, den »Creux du Van«. Die Fakten:

Dauer: ca. 5h

Höhenmeter: 750 m (einmal rauf und runter)

Kondition: mittel

Aussicht: Sagenhaft

Wir gingen also los, vom Bahnhof aus nach Osten, überquerten die Gleise und liefen die ersten Meter durch dicht bewachsenen Wald auf schönen Wanderwegen. Je höher wir kamen, desto dichter wurde der Nebel. Es trat ein, was wir befürchteten: die Sicht war dahin. So dichten Nebel hab ich selten erlebt! Das gab zwar auch ein paar stimmungsvolle Fotos ab, aber die Hauptattraktion blieb uns verwehrt. Der Aufstieg war gut ohne Pause zu meistern. Auf dem Plateau kann man herrlich spazieren gehen, für schwindelfreie gibt es hinter einer Trockenmauer einen kleinen Weg direkt am Abgrund entlang!

Creux du Van
Creux du Van
Creux du Van

Der feuchte Nebel trieb uns in die einzige Almhütte und dort genossen wir ein leckeres Käsefondue, einen Kaffee Schlutz und – natürlich – Absinth. Aufgewärmt und gestärkt ging es dann auf einem ebenso schönen Wanderweg wieder hinunter. Eine tolle, kleine Tagestour, die ich jedem empfehlen kann!

Ich zeige euch mal die Aussicht, die wir bei schönem Wetter gehabt hätten:

Creux du Van

….und das sahen wir vor Ort:

Creux du Van
Immerhin hält es für eine Caspar David Friedrichsche Pose a la „Wanderer über dem Nebelmeer her“

nichts! Auch mal schön!

Was sind denn so eure liebsten Wanderstrecken in der Schweiz?

Hier schreibt Doro // mein Herz schlägt für meine Heimat Bayern, für Schottland, Reisen und Gewürzspekulatius!