Hallo ihr Lieben!

Wer auf der Isle of Mull ist, sollte sich eine Sachen nicht entgehen lassen: die Nachbarinseln Iona und Staffa. Iona ist vom Hafen in Fionnphort nur 5 min. mit der Fähre entfernt. Ich hab mein Auto etwas weiter oben auf dem kostenlosen Parkplatz geparkt, fahre da drauf und stelle mich hinter einen VW-Bus. Gucke hoch – und hab mich doch tatsächlich hinter die einzigen Deutschen hier gestellt! Der Bus war aus Esslingen in Baden-Württemberg, das heißt die sind fast genauso weit gefahren wie ich! Hammer! Leider hab ich die dazugehörigen Personen nicht getroffen…man denkt oft, man ist hier am Ar*** der Welt und bestimmt der einzige Deutsche und dann – Bäm – kommt noch jemand um die Ecke!

Der Hafen in Fionnphort..

Die Fähre nach Iona verkehrt alle 20 min., man muss also nie lange warten. Iona ist ein größere Insel, die man gut zu Fuß erwandern kann, nur am Hafen unten besiedelt und vor allem berühmt für die Kirche dort. Sie gilt als Geburtsstätte des Christentums hier in Schottland und ist mittlerweile ein Wallfahrtsort. Den Eintritt mit 7 Pfund fand ich allerdings recht teuer und bin nicht rein gegangen.

 

Isle of Iona

Neben der Kathedrale steht eine kleine Kapelle, innen sehr karg, und man bekommt eine Vorstellung davon, wie das hier wohl früher so aussah. Keine hellen, bunt bemalten oder mit gold und Stuck verzierten Barockkirchen. Prunk war hier nicht zu finden. Reduziert auf das Wesentliche – scheinbar der mittelalterliche Weg von Minimalismus.

An die Kapelle angeschlossen liegt ein sehr sehr alter Friedhof.

Auf der Insel gab es auch einmal ein Frauenkloster, etwas entfernt von dem Kloster der Männer stehend. Heute sind nur noch die Ruinen vorhanden, man kann die kleine Kapelle besichtigen, im Kreuzgang wie die Nonnen damals wandeln, den Kräuter-und Rosengarten bestaunen und einen Blick in das Dormitorium, den Schlafsaal der Nonnen, werfen. Refektorium und Kapitelsaal sind weitestgehend verfallen und lassen sich nur noch erahnen.

 

Für Iona braucht man (ohne das Erwandern des Hinterlandes) nicht länger als 2h, Kaffee trinken und im lokalen Gift-Shop einkaufen mit eingeschlossen. Der ist übrigens ein Tipp, dort gibt neben einheimischer Wolle viele tolle getöpferte Sachen. Eine Tasse durfte da für mich mit.

Ich hatte noch nicht genug von Inseln und buchte mir für 30 Pfund eine Bootstour nach Staffa (Staffa Tours – unbedingt vorher anrufen und telefonisch buchen). Die Tour dauert insgesamt 3h – jeweils eine Stunde Fahrt und dann eine Stunde Aufenthalt auf der Insel Staffa. Diese ist nicht bewohnt und steht unter Naturschutz, da sie nicht nur für Robben, sondern auch für die Papageientaucher ein beliebter Brutort ist. Unsere Bootsfahrt extrem stürmisch, das Boot wurde so dermaßen hin und her geschaukelt, dass man eigentlich nur stehen konnte. Uiuiui, das war wie Achterbahn fahren!

Neben einer einzigartigen Tierwelt bietet die Insel aber noch weitere Besonderheiten – Höhlen! Und zwar nicht nur irgendwelche! Die bekannteste und einzig per Fuß zugängliche ist Fingal’s Cave. Eine Höhle aus unglaublich akkurat geformten Basaltsteinen. Die Natur hat sich hier wieder einmal selbst übertroffen! Laut den Geologen ist diese Insel hier 59 Millionen Jahre alt!

Der Weg zur Höhle

Fingal’s Cave

Jeder, der sich bei diesem Bild auch an die Szene aus Harry Potter erinnert, wo Dumbledore mit Harry den Horcrux in einer Höhle aufspürt, hebt die Hand! Ich hab sofort daran denken müssen!

Basaltformation über Basaltformation

Übrigens hat hier eine berühmte Person auch ihren „Ich-war-hier“-Tag hinterlassen – Felix Mendelssohn Bartholdy war im August 1826 hier und hat danach die Hebriden Ouvertüre geschrieben. Könnt ihr euch hier anhören.

Blick über Staffa

Und als wäre dieser Tag nicht schon spektakulär genug gewesen, haben wir am Ende der Bootstour noch Delfine getroffen! Wahnsinn! Sie sind ums Boot herum geschwommen und rechts und links aus den Wellen hoch gesprungen….ich hab so etwas noch nie gesehen, das war wunderschön und wie ein ganz besonderer Gruß von den Tieren an uns. Ich hab sogar geschafft ein wackeliges Handybild zu schießen!

 

Ich kann euch den Besuch auf den beiden Inseln nur empfehlen! Und die 30 Pfund waren nie besser angelegt, auch wenn das die teuerste Unternehmung meines Roadtrips gewesen sein dürfte – totally worth it!