In letzter Zeit hatte ich wieder etwas mehr Muse (blame Corona) und Zeit zu fotografieren. Etwas, was ich eigentlich total gerne mache – mit Licht, Stimmung und Blickwinkeln in der Natur zu spielen. Ich bin nicht so sehr der Makro-Aufnahmen-von-Blüten-Typ sondern schwärme für Stimmungen. Und einer dieser ersten, noch vorsichtigen Sommerabende hatte Stimmung! Wenn die Pflanzen gerade einen Vorgeschmack von der Kraft der Sonne bekommen haben, sich wohlig in die erste Wärme recken und ihre Köpfe dem Licht zudrehen. Wenn erste Weißweinschorlen abends um neun auf der Terrasse getrunken werden und es noch zu schnell kühler wird.
So ein Sommerabend war das.
Ich war unterwegs und auf dem Heimweg von Freunden, irgendwo im Schwäbischen. Und dann war da dieses Licht…




Die Nacht trägt heute drei Livreen: Was war, Was ist, Was wird geschehen.
Sasa Stanisic – Vor dem Fest
Dieses Innehalten und „mal kurz wirklich hinschauen und fühlen“ hat mir so gut getan. Insgesamt waren das bestimmt nicht mehr als 10 Minuten, die ich dort verbracht habe. Ich kann es euch nur empfehlen: nehmt euch Zeit für EUCH. Seht hin, fühlt, hört, atmet einfach nur mal vor euch hin. Klingt abgedroschen, aber das bringt so viel. Ernsthaft.
Dieser ganze Mist hat unsere letzten drei Monate so unsicher, angstvoll und bedrückend werden lassen, dass wir jetzt erst recht rausgehen (alleine) und mal durchatmen sollten. Gedanken sammeln. Das Sein ausbalancieren. In’s Lot bringen. Wieder zum alten Selbst zurückfinden.
Ich musste an ein Buch denken, das ich gerade lese (ich lese immer mehrere Bücher parallel und brauche deshalb ewig) – Sasa Stanisic „Vor dem Fest“. Auch das ist in den Corona-Tagen zu kurz gekommen – entspanntes lesen. Dieses „Sich in Gedanken einer Geschichte hingeben“ und tagelang mit den Protagonisten miteifern und fühlen.
Ich wünsch euch noch ganz viele dieser zauberhaften Sommerabende! Und wenn sie da sind – haltet mal an und schaut ganz genau hin…
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