Hallo ihr Lieben!
So, wie war nun die zweite Station meines Roadtrips? Zwei Wochen war ich jetzt nun hier auf der Isle of Mull….ich war hier bei einem älteren Ehepaar zu Gast, die zwei erwachsene Söhne haben. Einen davon hab ich sogar kurz getroffen, ihn werde ich vielleicht in Edinburgh wieder sehen! Die zwei waren sehr nett und umgänglich, auch flexibel was die Arbeitszeiteinteilung anging. Ich konnte bei schönem Wetter auch spontan mal einen Nachmittag frei nehmen, wenn nichts dringend gemacht werden musste und die Gegend erkunden…das war sehr hilfreich! Das Wetter auf der Insel ist nämlich sehr launisch. Ich bin mehr als einmal beim Arbeiten nass geworden.

Das war die Farm

Mein Zimmer auf Mull…
Meine Unterkunft war schön, ich hatte ein großes Zimmer mit viel Platz. Einziger Nachteil: die Wärmequelle. Die bestand nämlich nicht aus einer Heizung oder einem elektrischen Heizlüfter wie in der letzten Unterkunft, sondern aus einem Ofen. Und wenn der nicht regelmäßig beheizt wurde, war es nicht nur furchtbar kalt, sondern auch klamm. Das Letzte, was man im windigen Schottland braucht sind klamme Klamotten. Ähhh…nope. Dass das Zimmer nicht von jetzt auf gleich warm wird mit so einem Ofen könnt ihr euch sicher auch denken. Also wurde kräftig eingeheizt. Das war zwar etwas nervig, aber auch romantisch. Abends in dem Sessel vor dem Feuer mit einem Buch oder einem Whisky zu sitzen hatte was! Und war absolutes Schottland-Feeling.

Meine Kleider musste ich vor dem Ofen trocknen…
Was ich erst danach gemerkt habe, als ich auf dem Weg auf die äußeren Hebriden war – ich hab wie eine wandelnde Räucherkammer gestunken. Ohne Witz! Meine nächste Gastmutter hat erstmal alles, was in meine Koffer war rigoros in die Waschmaschine gesteckt. Mit doppelt Waschpulver. Und Duftperlen. Aber ich schweife ab….
Die tägliche Arbeit war sehr abwechslungsreich. Ich habe zum Beispiel Farn geschnitten und damit junge Apfelbäume und die Matche-Pflanzen für den Winter eingepackt, Komposthaufen umgesetzt, Holz gehackt, Brot gebacken, für die Familie gekocht, Brombeeren gesammelt, Gras zwischen Obstbäumen gemäht, Kräuter geerntet und verarbeitet, die Hühner und Gänse betreut und alte Wurzeln ausgegraben. Je nach Wetterlage hat man sich eben angepasst. War es regnerisch, hatte ich Arbeit drinnen (wie Kräuter abzupfen oder kochen), war es schön, sind wir alle raus gegangen.

Die Küche…

Von mir gebackenes Brot

Kräuter-Ernte

Beim Holz hacken

Yep. So sah ich dann aus beim Gras mähen.
Insgesamt gesehen war die Arbeit fast noch körperlich anstrengender als in Oban….die vegane Ernährung hat ihr übriges getan, dass ich nach zwei Wochen dort meinen Gürtel enger schnallen konnte. Meine Hosts waren sehr flexibel mit den Arbeitszeiten….war für das Wochenende schlechtes Wetter angesagt und unter der Woche dafür schön, durfte ich auch am Donnerstag schon frei haben. Das war sehr angenehm!
Mein Gastvater hat in dem nahen Schloss gearbeitet und mir neben freiem Eintritt auch eine private Führung gegeben, das fand ich super! Mit den Gasteltern hab ich mich gut verstanden, auch wenn sie in ihrem Alter natürlich etwas eigen waren, aber das war ok.
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